Ein spannendes Gespräch mit unserem Trendscout und Trendanalysten Stefan Tueger aus Hongkong, der dort seit 12 Jahren lebt und mit dem wir schon viele Studien durchgeführt haben.
Über die drei herausragenden Basisbedingungen, die in Hongkong helfen: Disziplin, Flexibilität und Digitalisierung. Wie die Menschen sich sehr diszipliniert auf das Corona Virus einstellen, wie sie flexibel arbeiten und ihre Chancen suchen und wie sie hoch digitalisiert sehr gut vorbereitet sind. Über eine Metropole, die nur 4 Todesfälle durch Covid 19 zählt. Über den Grund dafür, denn dort werden allen ankommenden Besuchern der 7 Millionen Metropole ein GPS Tracker Armband umgelegt, so kann die Quarantäne zu Hause erfolgen. Alle Bewegungen werden überprüft. Man muss sich zunächst in der Wohnung von Ecke zu Ecke bewegen, dadurch wird dieser Quarantäne Ort definiert. Natürlich wird in Hongkong alles recht restriktiv durchgeführt und zusätzlich wird über Anrufe überprüft, ob man tatsächlich zu Hause bleibt. Wer nicht pariert, wird durch public shaming öffentlich bestraft – mit Strafen und auch Fotos in den sozialen Medien. Über eine kritische Haltung gegenüber den Expatriats und das Tragen von Masken schon als Zeichen von Respekt und Höflichkeit. Denn Masken zu tragen ist nicht verpflichtend, aber die disziplinierten Menschen in Hongkong tragen ausnahmslos eine Maske. Wer krank ist, trägt aus Gemeinsinn unbedingt und freiwillig eine Maske. HomeOffice ist kein Problem, denn viele Haushalte haben einen Domestic Helper, meist philippinische oder indonesische Nannys, die sich um alles kümmern. So können die Eltern weiter arbeiten. Asiatische Disziplin gehorcht folgsam, während sich in der westlichen Welt das Individuum in einem ständigen Kampf gegen Einschränkungen befindet. Die Hoffnung zum Schluss ist, dass wir von einer exponenziell steigenden Lernkurve profitieren, flexibler, disziplinierter und digitalisierter leben werden.
Bei Anregungen bitte mail an: ol@see-more.org